Heimentgelterhöhung gerechtfertigt
DRK Kreisverband Suhl e.V. fordert die Politik auf, mehr zu unterstützen
Suhl/Zella-Mehlis. Die Corona Pandemie hat unser gewohntes Zusammenleben stark verändert.
Gleichzeitig wurde der Fokus auf einen besonders betroffenen und von großem gesellschaftlichen Interesse geprägten Bereich, den Pflegebereich, gelegt. Durch Politik und Medien ist die Wertschätzung des Berufes und des Personals, speziell in Seniorenheimen, als gesellschaftliche Hauptaufgabe und fast schon als oberste Priorität formuliert. Öffentlicher Applaus und tausende Beiträge in den Medien unserer Zeit tragen dazu bei, diese durchaus verdiente Wertschätzung zu fördern.
Doch was heißt das eigentlich für die Träger und Pflegebedürftige? Die Steigerung dieser notwendigen Wertschätzung muss zwangsläufig dauerhaft und nachhaltig gegeben sein, sonst macht diese keinen Sinn. Sie zielt einerseits natürlich auf den immateriellen Bereich und andererseits auf den monetären Aspekt ab. Wir sprechen hier nicht von einer einmaligen Prämie. Wir leben in einer Zeit, in der sich ständig nahezu jede Leistung verteuert, gepaart mit Personalknappheit. Wir reden in der Folge von Tariferhöhungen über neue Lohngefüge und neue kostenintensivere Entgeltgruppen. Auch die Erhöhung des Mindestlohns sei an dieser Stelle erwähnt. Zudem verteuert sich der Einkauf von Dienstleistungen, Energie, Wasser, Lebensmitteln, etc. stetig. Dazu kommen gesetzliche Vorgaben, wie das Pflegeberufegesetz. Hier ist u.a. geregelt, dass alle Einrichtungen Ausbildungsumlage abführen müssen, egal ob diese ausbilden oder nicht.
Als Träger der Einrichtung ist der DRK Kreisverband Suhl e.V. gezwungen, diese erhöhten Kosten, an die zu Pflegenden bzw. an deren Angehörige weiterzureichen. „Dies alles geschieht natürlich nicht, um unsere Heimbewohner stärker finanziell zu belasten, sondern um das wirtschaftliche Überleben des Seniorenheims sichern zu können. Wir würden uns sehr gern eine andere Situation wünschen, die Heimentgelterhöhung ist aber leider derzeit alternativlos“, so der Vorstandsvorsitzende Jürgen Arfmann. Abschließend appelliert er an die Politik, in diesem Bereich weitaus mehr Unterstützung auf den Weg zu bringen, insbesondere die stetige Anpassung der Kostensätze der Pflegekassen, würde hier Entlastung für die zu Pflegenden bedeuten. Die Wertschätzung des Pflegepersonals darf nicht auf dem Rücken der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen ausgetragen werden.